DIE ROSE VON STAMBUL PDF Drucken E-Mail

Operette in drei Akten von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Musik von Leo Fall
Produktion des Musiktheater-Jugendclubs
in Kooperation mit der Sparkasse Ulm

Premiere: 05.06.2010, Podium

Kondja Gül wird Achmed Bey heiraten, einen jungen reichen Mann aus gutem Hause. In Kondjas Herz ist allerdings nur Platz für André Lery, den europäischen Romancier, der mit seinen Büchern über die Oberlechner Vroni tief in die weibliche Psyche blicken lässt. Er verdreht nicht nur ihr, sondern auch allen Freundinnen den Kopf. Dass André und Achmed allerdings ein und dieselbe Person sind, weiß nicht mal dessen liebenswerte Mutter Zobeide. Kondja muss den ihr aufgezwungenen Achmed heiraten, den der Kampf mit seinem „unsichtbaren Nebenbuhler“ reizt. Als sich das erste Treffen der Eheleute dann auch noch zu einer Katastrophe entwickelt, sieht sie sich gezwungen, aus der Türkei an den Genfer See zu ihrem geliebten literarischen Genie zu fliehen. Im Hotel zu den „Drei Flitterwochen“ trifft sie – nach so mancher Verwicklung – ihren Traumprinzen alleine bei stimmungsvoller Musik und erkennt in ihm ihren Gatten …
Findet Kondja ihr Glück zwischen Arzt-Roman und Proll-Theorie, zwischen Glottertal und Stambul, zwischen Trainingshose und Designer-Anzug, zwischen André und Achmed, Vroni und ihr selbst?

Leo Fall (1873-1925) zählt bis heute zu den bedeutendsten Vertretern der sogenannten „Silbernen Operetten-Ära“, stand aber immer im Schatten seiner großen Kollegen Oscar Straus, Franz Lehár und Emmerich Kálmán. Seine ersten Engagements als Kapellmeister und Komponist seriöser Opern waren nicht von Erfolg gekrönt, sein Durchbruch gelang ihm erst 1907 mit der Operette „Der Fidele Bauer“ – und für eine kurze Zeit gehörte Fall zu den führenden Operettenkomponisten des 20. Jahrhunderts. Leo Falls Werke sind von den Bühnen heute weitgehend verdrängt, außer seiner „Dollarprinzessin“ oder der „Madame Pompadour“. Die Zeit zwischen 1905 und 1914 wird als die goldene Zeit der Groschenromane angesehen – und genau in diese Zeit fiel auch die Uraufführung am 2. Dezember 1916. Der Mix aus Fernem, Exotischem und heimatlichen Traditionen ist typisch für die Operette der Zeit sowie für die damalige Trivialliteratur.

Bereits zum dritten Mal hat sich der Musiktheater-Jugendclub des Theaters Ulm eine Operette erarbeitet. Die 33 Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jahren sind seit Oktober 2009 in die Untiefen einer walzerseligen Kitschwelt abgetaucht und haben sich Leo Falls orientalisch angehauchte Musik zu Eigen gemacht. Und es gilt: Operette ist weder altbacken noch tot! Sie lebt und war nie jünger!

MIT P. Bartenschlager, A.-J. Daiber, A. Eble, P. Frank, V. Grünthaler, S. Honold, B. Kama, S. Kanold, J. Marold, C. Münch, M. Ngo, M. Oblio, K.-T. Pham, D. Pretschner, N. Rothfuchs , A. Süslü, T. Vollstedt; R. Greb, E. Hörz, M. Schäffer, D. Schultheiß; L. Klefe, D. König, C. Maier, J. Traub; E. Ewals, E. Rau, J. Russ, F. Stemshorn, H. Täuber, S. Traub

MUSIKALISCHE LEITUNG Girard Rhoden
INSZENIERUNG Benjamin Künzel
BÜHNE UND KOSTÜME Mona Hapke

ORCHESTEREINSTUDIERUNG Maria Braun
CHOREOGRAFIE Martina Mihanovic

 
Theater Ulm | Herbert-von-Karajan-Platz 1 | 89073 Ulm | Tel.: 0731/161-4500
design by 2av - media art office