IM WEISSEN RÖSSL |
Singspiel in drei Akten von Hans Müller (1882-1950) und Erik Charell (1894-1974)
nach dem Lustspiel von Oskar Blumenthal (1852-1917) und Gustav Kadelburg (1851-1925) Gesangstexte von Robert Gilbert (1899-1978) Musik von Ralph Benatzky (1884-1957) mit musikalischen Einlagen von Robert Gilbert, Bruno Granichstaedten, Robert Stolz und Hans Frankowski Workshop: 16.01.2010, 17 Uhr und 23.01.2010, 9.45 Uhr Matinée: 24.01.2010, Foyer Premiere: 28.01.2009, Großes Haus
„Im Salzkammergut, da ka’ ma’ gut lustig sein“, denn dort ist die ganze Welt himmelblau. Daran ist nicht zuletzt die fesche Rössl-Wirtin Josepha Vogelhuber, geborene Steinlechner, schuld, denn in ihrem Hotel findet man die langersehnte Erholung und in den meisten Fällen auch die unverhoffte Liebe. Da kann es schon mal passieren, dass der eifersüchtige Zahlkellner Leopold dem Berliner Rechtsanwalt sein Hotelzimmer verweigert oder ein glatzköpfiger Fabrikantensohn den Sprachfehler seiner Angebeteten erst beim gemeinsamen Duettieren bemerkt. Es ist nun mal im Leben so, denkt sich da der Kaiser Franz-Joseph und ordnet als prominenter ’Deus ex machina’ die Liebeswirren am Wolfgangsee.
Am 8. November 1930 fand im Berliner Schauspielhaus die Uraufführung des „Weißen Rössls“ statt und erlebte in dieser Produktion 416 ausverkaufte Vorstellungen. Der Textautor Erik Charell führte selbst Regie und folgte der bei Revuen gängigen Praxis, verschiedene Komponisten zu bemühen sowie bewährte Tagesschlager einzulegen – zum Leidwesen des Haupt-Musiklieferanten Ralph Benatzky, der sich aus diesem Grund zeitlebens vom „Rössl“ distanzierte. Dennoch avancierte das „Weiße Rössl“ zum Inbegriff der ironisierten Heimat-Operette mit Herzschmerz, handfester Komik und einer Fülle von unvergesslichen Melodien. Am Ende tut der Abschied jedem weh, „denn dein Herz, das hast du verloren im Weißen Rössl am See!“
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